Wenn du hier schon mal ein bisschen gestöbert hast, weißt du, dass mir als Apothekerin die Sicherheit der Arzneimitteltherapie für Patientinnen und Patienten in der Pflege besonders am Herzen liegt. Dafür ist unsere enge Zusammenarbeit entscheidend, um die bestmögliche Versorgung zu gewährleisten.
Und weil auch anderen die Arzneimitteltherapiesicherheit enorm wichtig ist, findet die #MedSafetyWeek in diesem Jahr vom 4. bis 10. November 2024 weltweit statt, mit Unterstützung aus 91 Ländern und von 104 Organisationen. Das Ziel: das Bewusstsein für die sichere Anwendung von Arzneimitteln und die Meldung von Nebenwirkungen zu schärfen. Der Schwerpunkt 2024 lautet daher: „Preventing side effects“ – Nebenwirkungen vermeiden.
Ein Thema, das uns alle betrifft und gerade im Pflegebereich eine große Rolle spielt.
was hast die Qualität deiner Arbeit mit Nebenwirkungen zu tun?
Als Pflegekraft hast du eine Schlüsselrolle, wenn es um die sichere Verabreichung von Medikamenten geht. Sorgfältige Medikation (und breites Wissen!) verhindert nicht nur unerwünschte Nebenwirkungen, sondern senkt auch das Risiko für Medikationsfehler.
Aus Erfahrung weiß ich, wie wichtig es für Pflegekräfte ist, jeden einzelnen Patienten individuell zu betrachten – insbesondere im Hinblick auf Nebenwirkungen und gesundheitliche Besonderheiten. Eine enge Kooperation zwischen Pflege und Apotheke trägt entscheidend dazu bei, Risiken zu minimieren.
Nebenwirkungen melden – dein wesentlicher Beitrag zur Sicherheit
Ein zentrales Ziel der #MedSafetyWeek ist es, das Bewusstsein für das Melden von Arzneimittelnebenwirkungen zu stärken – bei Patientinnen und Patienten, Apotheken, Ärztinnen und Ärzten, aber ebenso bei dir als Pflegekraft! Rückmeldungen über unerwünschte Wirkungen sind von unschätzbarem Wert, um frühzeitig Warnsignale zu erkennen. Solche Informationen helfen, präventive Maßnahmen zu entwickeln und die Patientensicherheit zu erhöhen.
Du musst dazu nicht mal seitenweise komplizierte Dokumente ausfüllen: Dank moderner Technologien können Nebenwirkungen unkompliziert online über das gemeinsame Meldeportal des BfArM und Paul-Ehrlich-Instituts gemeldet werden (link unten).
Falls du den Verdacht hast, dass ein Medikament bei einer Patientin oder einem Patienten unerwünschte Reaktionen hervorruft, zögere nicht, dies sofort zu melden. Dein Feedback ist essenziell für die Verbesserung der Patientensicherheit.
Gemeinsam für eine sichere Arzneimitteltherapie
Ich lade dich herzlich ein, die #MedSafetyWeek aktiv zu unterstützen. Nutze die Woche, um das Thema Nebenwirkungen in deiner Einrichtung und auf Social Media bekannt zu machen. Der Hashtag #MedSafetyWeek hilft, die Botschaft weiterzutragen und andere zu motivieren, ebenfalls darauf aufmerksam zu werden. Gemeinsam können wir die Bedeutung des Nebenwirkungsmeldens unterstreichen und so das Bewusstsein für Gesundheitsrisiken stärken.
Lass uns ab dem 4. November 2024 zusammen für ein sicheres Medikationsmanagement eintreten. Durch gegenseitige Unterstützung tragen wir dazu bei, die Arzneimitteltherapie für unsere Patientinnen und Patienten sicherer zu gestalten. Denn letztlich ist es unser gemeinsames Ziel, das Leben der Menschen, die wir betreuen, zu verbessern.
Hier geht es zum Meldeportal:
https://nebenwirkungen.bund.de/nw/DE/home/home_node.html
Und wenn du wissen möchtest, wie es nach einer Meldung weitergeht:
Deine Christine



Vielen Dank für Ihre Antwort trotz Ihres vollen Terminkalenders.
Ich möchte später Apothekerin werden und beschäftige mich deshalb mit diesem Thema.
Ihre Erklärung hat mir sehr geholfen, das besser zu verstehen.
Vielen Dank nochmals!
Sehr geehrte Frau Apothekerin Christine Gitter, Autorin von „Die Wissenschaft der Arznei“,
ich bin Schüler/in an einer weiterführenden Schule in Südkorea und habe Ihr Buch mit großem Interesse gelesen. Besonders der Abschnitt über Polypharmazie hat mich sehr fasziniert und zum Nachdenken angeregt.
Die Formel zur Beschreibung der Arzneimittelwechselwirkungen fand ich besonders interessant. Da im Buch jedoch nicht erklärt wird, wie diese Formel entstanden ist, hat sich bei mir eine große Neugier entwickelt. Zurzeit beschäftige ich mich intensiver mit diesem Thema im Rahmen eines Berichts, den ich vorbereite, und würde mich sehr freuen, wenn Sie mir etwas über den Hintergrund oder die Herleitung dieser Formel mitteilen könnten.
Da ich noch kein Fachwissen in diesem Bereich habe, wäre ich Ihnen besonders dankbar, wenn Sie es mir – sofern möglich – etwas einfacher erklären könnten. Auch Hinweise auf weiterführende Materialien oder Literatur wären für mich eine große Hilfe.
Vielen Dank für Ihre Zeit – und nochmals herzlichen Dank für Ihr großartiges Buch.
Mit freundlichen Grüßen
Oh, wie schön, dass mein Buch (in Deutschland: Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihre Apothekerin!) auch in Südkorea gelesen wird! Vielen Dank für die nette und ausführliche Rückmeldung dazu!
Die Formel zur Berechnung der erwartbaren Wechselwirkungen ist eine kombinatorische Herangehensweise und wird häufig in der klinischen Pharmakologie verwendet, um die Komplexität bei der gleichzeitigen Verabreichung mehrerer Medikamente zu verdeutlichen. Sie dient als Modell, um das Bewusstsein für potenzielle Wechselwirkungen zu schärfen und eine sorgfältige Therapieplanung zu fördern. Ein Beispiel für die Anwendung dieser Formel findet sich in einer Publikation der Universitätsmedizin Mainz, die die Bedeutung von Arzneimittelinteraktionen und deren Berechnung thematisiert. Die Publikation betont, dass die Anzahl möglicher Interaktionen mit der Anzahl der verabreichten Medikamente gemäß der genannten Formel steigt.
https://www.unimedizin-mainz.de/fileadmin/kliniken/ps/Dokumente/Klinische_Pharmazie/IA.pdf
Ich hoffe, diese Informationen helfen dir bei deinem Bericht weiter. Solltest du weitere Fragen haben oder zusätzliche Literaturhinweise benötigen, stehe ich dir gerne zur Verfügung. Gerne auch per Mail an hallo@christine-gitter.de!
Herzliche Grüße nach Südkorea,
Christine
Vielen Dank für Ihre Antwort trotz Ihres vollen Terminkalenders.
Ich möchte später Apothekerin werden und beschäftige mich deshalb mit diesem Thema.
Ihre Erklärung hat mir sehr geholfen, das besser zu verstehen.
Vielen Dank nochmals!